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Niedersächsische Verwaltungsgerichtsbarkeit feiert 75-jähriges Bestehen – Moot Court mit Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg

Anlässlich dieses bedeutenden Jubiläums lud das Verwaltungsgericht Lüneburg Studierende der Law School der Leuphana Universität Lüneburg zu der heutigen Teilnahme an einem Moot Court ein.

Bei einem Moot Court handelt es sich um ein simuliertes Gerichtsverfahren. Insgesamt zehn Studierende erhielten nach entsprechender Vorbereitung die Gelegenheit, in die Rollen der Prozessbeteiligten zu schlüpfen und eine mündliche Verhandlung durchzuspielen. Als Vorlage diente ein hier bereits verhandelter Fall aus dem Bereich des Tierschutzrechts. Gegenstand des Verfahrens war eine Verpflichtung des klägerischen Tierhalters, für seine Bengalkatzen ein Gehege zu errichten, nachdem diese bereits zwei Menschen attackiert und verletzt hatten. Die zwei parallel stattfindenden Verhandlungen wurden jeweils durch eine Richterin und einen Richter des Verwaltungsgerichts Lüneburg geleitet. Zudem übernahmen zwei weitere Richterinnen und Richter die Rolle einer Zeugin und eines Sachverständigen. Der Zuschauerbereich war mit Studierenden und Kolleginnen und Kollegen des Verwaltungsgerichts gut besucht.

Die Verhandlungssimulationen und insbesondere auch die anschließende Diskussionsrunde mit zahlreichen Richterinnen und Richtern des Verwaltungsgerichts Lüneburg boten eine interessante Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln sowie rechtliche und organisatorische Fragestellungen zur Verwaltungsgerichtsbarkeit zu diskutieren. Mit dieser Zusammenarbeit der Leuphana Universität und des Verwaltungsgerichts ist es gelungen, die Bedeutung der Verwaltungsgerichtsbarkeit nicht zuletzt als Hüterin der Grundrechte hervorzuheben. Die jährliche Wiederholung einer solchen Veranstaltung wurde sowohl von den Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg als auch den Richterinnen und Richter des Verwaltungsgerichts Lüneburg befürwortet.

  Bildrechte: Verwaltungsgericht Lüneburg
Die Teilnehmer des Moot Court mit dem Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Lüneburg Dr. Luth (l.). Für die Organisation haben sich verdient gemacht Frau Richterin Raffetseder (7.v.r.) und der wissenschaftl. Mitarbeiter der Leuphana Herr Weitz (5.v.
Diese Veranstaltung war Teil einer Reihe von Veranstaltungen und Projekten, welche die Niedersächsische Verwaltungsgerichtsbarkeit anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens ausrichtet. Am 1. April 1949 wurden das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht sowie die Landesverwaltungsgerichte in Hannover, Braunschweig und Oldenburg errichtet und damit die Niedersächsische Verwaltungsgerichtsbarkeit gegründet. Für den Standort Lüneburg wurde zunächst eine auswärtige Kammer des Braunschweiger Gerichts errichtet, bis diese im Jahr 1981 dem neu errichteten Verwaltungsgericht Stade zugeordnet wurde. Seit dem 1. Juli 1993 wird beim selbstständigen Verwaltungsgericht Lüneburg Recht im Namen des Volkes gesprochen.
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